Prüfung Fortgeschrittene | Langes Schwert

Geprobte haben gezeigt, dass sie sich genügend Kenntnisse und Können angeeignet haben, um sinnvoll am Fortgeschrittenentraining teilnehmen zu können. Dort sollen sie dann tiefere Einblicke in die Aspekte und intensivere Ausführung von Techniken des historischen Fechtens im Zentrum stehen. Dies bietet allen Trainierenden langfristig die Möglichkeit, sich zu einem versierten Sportler der historischen Kampfkünste in der gewählten Waffengattung zu entwickeln.

Zusatz
Personen, die in anderen Vereinen oder Gruppen bereits trainiert haben, bzw. in Eigenstudium deutliche Kenntnisse erworben haben, kann freigestellt werden, am Fortgeschrittenen-Training gastweise teilzunehmen.
Für Wiedereinsteiger, oder Vereinswechsler, die bereits Erfahrung gesammelt haben, ist eine Prüfung nach spätestens 2 Monaten (oder um die 8 Trainingstermine) „Hineinschnuppern in den Verein“ vorgesehen.

Trainierende sind sowohl auf theoretisches Wissen als auch praktische Anwendung des Wissens zu prüfen. Bei beiden Prüfungs-Feldern darf durch Fragen seitens der Prüfungsleitung zum Ergebnis gesteuert werden. Somit müssen zu prüfende nicht eine 100%ige Eigenleistung in einem der Felder erbringen, sondern dürfen nach Demonstration grundsätzlichen Verständnisses und ebensolcher Kenntnisse fortschreiten.

Theorie wird sowohl in Wissen über historische Inhalte/Zusammenhänge, als auch über sportliche Aspekte/Sachverhalte des historischen Fechtens geprüft.

Praxis wird in selbstständiger und angewiesener Ausführung der zu prüfenden geprüft.

Prüfungsinhalte

Theorie, historisch

  • Was ist „historisches Fechten“ oder was ist HEMA?
    • Was ist kein „historisches Fechten“. Erläutere Abgrenzungen zu ähnlichen Sportarten?
  • Was grenzt die „deutsche Schule“ ab? Warum spricht man von „Schulen“ oder „Traditionen“ (deutsche, italienische, spanische, … oder Fiore, Vadi, Bolognese …)?
  • Wer oder was sind Fechtmeister (historischer Bezug, Autoren von Quellen)?
  • Bauteile des Schwertes erläutern.
  • Bonus: speziell zu Lichtenauer?
  • Bonus: Waffengattungen? oder: Bloßfechten?
  • Bonus: Was ist der „Bruch der Tradition“?
  • Bonus: … je nach Ermessen …
  • Bonus: historischer Anwendungsfall (Krieg, Gerichtskämpfe, Selbstverteidigung, Sport …)

Theorie, sportlich

  • Warum stumpfe Simulatoren? Warum Stahl-Simulatoren?
  • Warum eine „Fachsprache“ aus historischen Begriffen? Warum nicht rein moderne Begriffe?
  • Sport: Kampfsport oder Kampfkunst? Gegner:in oder Trainingspartner:in?
  • Was ist ein Stück/eine Technik? Unterschied?
  • evtl. von Bedeutung: In späteren Quellen (z.B. Meyer) wurden Stücke aus didaktischen Gründen aus einzelnen Techniken zu Choreographien „zusammengetackert“, um bestimmte Prinzipien/Taktiken zu vermitteln.
  • Warum ist nicht jede Technik haarklein beschrieben? (Position & Haltung jedes Fingers, Stellung der Füße in Relation zur Körpergröße oder am Metermaß)
  • Bonus: Warum Sparring? Warum Schnittest?
  • Bonus: Was ist ein Meisterhau?
  • Bonus: Was ist „Vor“, „Nach“ oder „Indes“? Was ist ein „Tempo“?
  • Bonus: Fußstellung beim „Langen Schwert“. Warum und wie?

Praxis, selbstständig

  • Tremonia-Kreuz vorführen, oder
  • Meyer-Kreuz (mit Poster oder Karteikarte) vorführen, oder
  • Flowdrill mit Wechsel von vorne nach hinten und zurück

Praxis, angewiesen

Ein Übungspartner:in wird von der zu prüfenden Person benannt, um gemeinsam Techniken vorzuführen. Nur in Ausnahmefällen sollte der Prüfer selbst als Demonstrationspartner dienen.

Zu demonstrierende Techniken:

  1. Absetzen im Nach gegen einen Oberhau, plus gegen einen Stich oder einen Unterhau (mindestens 3x annähernd gleicher Ablauf bei gleichen Bedingungen)
  2. Einlaufen mit Folgetechnik (mindestens 3x annähernd gleicher Ablauf bei gleichen Bedingungen)

Alternativ können entweder 1. oder 2. auf Wunsch der zu prüfenden Person durch eine der folgenden Techniken ersetzt werden:

  • Fehler
  • Oben Abnehmen
  • Schnappen
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