Rückblick
Dozenten
Ich bin Maarten, einer der Trainer bei Sumus Soldani. Ich betreibe historisches Fechten seit etwa fünf Jahren und habe seitdem einige Turniere gewonnen. Vor allem beschäftige ich mich mit dem langen Schwert, mag aber auch Schwert und Buckler. Außer historischem Fechten habe ich Unterrichtsstudien an der Hochschule durchgeführt und wenn ich unterrichte, versuche ich meine daraus gewonnenen Erkenntnisse aufs historische Fechten anzuwenden.
Didaktische Prinzipien zur Verbesserung des Lernens und des Lehrens des historischen Fechtens (Vortrag)
Mein Vortrag wird von den sieben didaktischen Prinzipien handeln, denen dein Unterricht so weit wie möglich entsprechen sollte. Er ist nicht waffenspezifisch, so dass die meisten davon profitieren können. Ich werde darüber sprechen, wie man diese Prinzipien nutzen kann, sowohl als Trainer wie auch als Fechtschüler. Wenn du dich dafür interessierst, wie du ein besserer Lehrer oder Schüler wirst, komm zu diesem Vortrag.
Christian ist Trainer für Montante, Rapier und langes Schwert bei den Pfälzer Schwertlöwen – Historische Kampfkünste e. V. in Neustadt an der Weinstraße/Rheinland-Pfalz. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich zur Zeit mit La Verdadera Destreza.
Elmar trainiert bei den Hospitalitern zu Magdeburg e. V. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Montante und Mangual und konzentriert sich vor allem auf Quellen aus dem »Esgrima Commun« und deren praxistaugliche Anwendung.
Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Workshop)
Wir möchten einen Einstieg in die Handhabung des Zweihänders geben und fokussieren unsere Perspektive dabei vor allem auf das Generieren von Energie und Kraft durch die Bewusstmachung von Bewegungsketten im Körper, den Transfer der Energie auf die Waffe und die praktische Anwendung im Rahmen von zwei Reglas.
Passenderweise lernten sich Elmar und Christian, nachdem sie sich auf dem Treffen Historischer Fechter Deutschlands 2018 in Nordhausen das erste Mal begegneten, auf dem International Montante Symposium 2018 von Drey Wunder in Bielefeld besser kennen. Seither stehen sie in engem Kontakt, tauschen sich regelmäßig aus.
Vorkenntnisse: nicht erforderlich!
Ausrüstung: Waster und Stahlwaffen können in begrenztem Umfang bereitgestellt werden. Wir empfehlen jedoch mindestens einen Stock (zur Not einen Gerätestiel aus dem Baumarkt) mit 160 cm. Wer bei dieser Variante etwas mehr Gewicht haben möchte, wickelt sich nach eigenem Gutdünken Panzertape um den Stock.
Tobias ist Trainingsleiter des Fechtbodens Zimmermann in München. Mit dem Fechten in verschiedenen Formen befasst er sich jetzt seit etwa 16 Jahren, heutzutage schwerpunktmäßig mit der Fechtkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Er ist Prévôt d’Armes der Akademie der Fechtkunst Deutschlands, hat eine Lehrerlaubnis für die italienische Duellkunst »La Superba« sowie den traditionellen »Bastone Genovese« aus Genua, und ist Europavertreter des »Haitian Machete Fencing Project«, das sich der Verbreitung der traditionell haitianischen Kampfkunst »Tire Machèt« widmet. Außerdem mag er Katzen. 🙂
Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Workshop)
Die Kreussler-Familie, beginnend mit Wilhelm Kreusslers Lehrtätigkeit in Jena ca. 1620, hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Fechtkunst im deutschsprachigen Raum. Beginnend in der Zeit des Rapiers hatte sie Bestand bis ins frühe 20. Jh. und lieferte abgesehen von ihrer direkten Anwendung noch ein theoretisches Fundament für Säbel und teilweise sogar Bajonett.
Im Workshop werden wir uns mit zwei der grundlegenden Begrifflichkeiten dieser Schule befassen, nämlich »flüchtig« und »fest«, also das Arbeiten weg von der Klinge und an der Klinge des Gegners.
Vorkenntnisse: Nicht erforderlich.
Ausrüstung: Hofdegensimulator/italienisches Florett/französisches Florett (Leihwaffen in begrenzter Zahl vorhanden), Maske, Handschuhe
Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Workshop)
Sicheres Treffen im Fechten, das geht nur mit Kooperation des Gegners – auch der schönste Hau kann durch eine unpassende Gegenaktion zum Doppeltreffer werden. Da in einem Gefecht die direkte Kommunikation der eigenen Wünsche nicht erfolgsversprechend ist, erreicht man diese unfreiwillige Kooperation des Gegners durch das eigene Fechten und Ausnutzung zweier großer Motivatoren: nicht getroffen werden wollen und treffen wollen. In diesem Workshop wollen wir uns dieses Konzept genauer anschauen – natürlich am Beispiel vieler Handarbeiten und Stücke aus Meyers Fechtkunst. Der erste Teil des Workshops wird sich primär mit Treffern, der zweite Teil mit Reizern beschäftigen.
Ulrik hat historisches Fechten 2014 mit britischen Militärquellen begonnen, aber sehr schnell seine Liebe zum »Langen Messer« entdeckt – worin er bei den »Freifechtern« in Köln das Training leitet. Darüber hinaus verbringt er seine Zeit mit dem Studium und Training von historischem Speerkampf und traditionellen »Tribal Fighting Arts«.
» Was, wenn er einen spitzen Stock hat? « (Eric Idle) (Workshop)
Die Waffe, die in der gesamten Geschichte unserer Spezies über den größten Zeitraum genutzt wurde, ist – ohne jeden Zweifel – der Speer.
In meinem Workshop werden wir einen Blick auf verschiedene Grundlagen im Umgang dem Speer werfen, ebenso wie auf generelle Körpermechanik, die der Nutzung des Speers zugrunde liegt.
Wir begeben uns auf eine kurze Reise durch Raum und Zeit und werden uns an Techniken herantasten, die sich in ähnlicher Form in verschiedenem Quellenmaterial wiederfinden.
Ziel der Übungen und Stücke mit denen wir uns beschäftigen, ist ein grundlegendes Verständnis für den Einsatz des Speers, sowie eine Art Werkzeugkasten von Dingen bereit zu stellen, mit denen einerseits direkt gearbeitet und auf denen andererseits aufgebaut werden kann, sofern der Wunsch besteht.
Ich habe die Absicht, meinen Workshop so interessant wie möglich für jede*n Teilnehmer*in zu gestalten. Anfänger und Fortgeschrittene sind gleichermaßen willkommen.
Benötigte Ausrüstung:
Handschuhe und Schutzbrillen/Masken nach eigenem Ermessen.
Ein Tiefschutz ist wärmstens empfohlen.
Es wird eine kleine Menge an Leihgeräten geben, allerdings empfehle ich, einen eigenen Speer (oder eine andere, äquivalente, Stangenwaffe) mitzubringen – solange er sicher für Training/Sparring ist.
Und wer (den Speer) erblickt, der sollte sich mit großem Grauen fürchten.
(-Fiore dei Liberi)
Daniel Ciupka ist Mitglied von Bellum Nobile in Düsseldorf. Schon im Alter von 16 Jahren interessierte er sich für waffenbasierte Kampfkünste und begann zunächst mit philippinischem Stockkampf, bevor er 2008 das historische Fechten für sich entdeckt. Seit 2017 unterrichtet er Meyers Rappier/Sidesword. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Langschwert nach Liechtenauer, dem Rappier/Sidesword nach Meyer, und dem Säbel, Singlestick und Spazierstock nach britischen Quellen.
Zudem hat er mehrere Turniere in unterschiedlichen Disziplinen gewonnen, einschließlich HEFFAC 2016 (Langschwert), HVN Charity Tournament 2015 und 2018 (Singlestick), World Wide Open Championship 2012 (Backsword) und das Offene SchwertRing Turnier Lüneburg 2019 (Säbel und Langschwert).
Der Einsatz der linken Hand in Joachim Meyers Rapier/Rapier & Mantel (Workshop)
In diesem Workshop behandeln wir zwei sehr beeindruckende Kapitel von Joachim Meyers 1570 Fechtbuch. Im ersten Teil widmen wir uns der Verkürzung der Distanz (»Einlaufen«) und dem Einsatz unser linken Hand, um die Möglichkeiten unseres Gegners zu limitieren. Im zweiten Teil trainieren wir den effizienten Einsatz eines Mantels zur Sicherstellung unseres Überlebens beim Schwertkampf.
Ausrüstung: Fechtmaske, dünne Handschuhe, Sidesword und Mantel. Eine Anzahl Sideswords/Meyer »Rappire« kann gestellt werden. Statt eines Mantels kann auch ein größeres Tuch wie z. B. ein Handtuch, eine normale Jacke oder Ähnliches verwendet werden.
2013 habe ich angefangen, historischen Schwertkampf bei Grün-Weiß Holten zu trainieren. Danach war der Schwertkampf aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Nach einigen Erfolgen in verschiedenen Turnieren habe ich dann im März 2018 begonnen, ebenfalls bei uns im Verein Einheiten anzuleiten und zu unterrichten. Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf das Lange Schwert in der Liechtenauer-Tradition und arbeiten primär mit den Quellen von Ringeck, Jude Lew und dem Pseudo-Peter von Danzig, welche auch die Grundlage zu meinem Workshop bieten.
Wir müssen zurück, Marty! Zurück ins Vor! (Workshop)
Die drei Zeiten Vor, Indes und Nach laufen jedem historischen Fechter früher oder später mal über den Weg. In meinem Workshop wollen wir uns mit der genaueren Definition dieser Zeiten beschäftigen und uns näher ansehen, wie man das Vor nimmt, aus dem Indes ficht und aus dem Nach wieder ins Vor kommt. Dabei wird das Fühlen der Klingenbindung ein wesentliches Element des Workshops sein. An Ausrüstung werden ein Halsschutz, eine Maske und dicke Handschuhe benötigt. Mehr Ausrüstung kann gerne mitgebracht werden, um die Übungen sparringsnah zu gestalten.
Programm
17:00 | Anmeldung, Lageraufbau |
18:15 | Begrüßung der Teilnehmer |
18:30 | Vortrag Didaktische Prinzipien zur Verbesserung des Lernens und des Lehrens des historischen Fechtens (Maarten van der Auwera) |
20:00 | Abendessen und Lagerfeuer |
9:00 | Frühstück |
10:00 | Sammeln, Ankündigungen |
10:30 | Workshop Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Christian Lee-Becker, Elmar Homann) Workshop Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Tobias Zimmermann) Workshop Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Amelie Eilken) |
12:30 | Mittagessen |
14:00 | Workshop » Was, wenn er einen spitzen Stock hat? « (Eric Idle) (Ulrik Neumann) Workshop Der Einsatz der linken Hand in Joachim Meyers Rapier/Rapier & Mantel (Daniel Ciupka) Workshop Wir müssen zurück, Marty! Zurück ins Vor! (Carla Huvermann) |
16:00 | Fechtschule (Turnier) mit freier Kunststoffwaffenwahl Freies Training, Schnitttests |
18:00 | Großes Grillen |
9:00 | Frühstück |
10:00 | Sammeln, Ankündigungen |
10:30 | Workshop Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Christian Lee-Becker, Elmar Homann) Workshop Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Tobias Zimmermann) Workshop Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Amelie Eilken) |
12:30 | Mittagessen |
13:30 | Fechtschule (Turnier) mit dem langen Schwert aus Stahl Freies Training |
Stimmen und Meinungen
» I attended Tremonia Fechtschule in 2019; great organisation and atmosphere at the event. The club members were very hospitable and a pleasure to train with! «
» I must say that im very impressed by Tremonia Fechtschule as an arrangement.
The evenings, which included quite a lot of alcohol and a heavy overweight of men to women in ratio, and I did not see anyone being „that guy“.
Nobody seemed to be have to be moved away, none of the women seemed to be put in awkward situations. […]
The crew behind the event have been actively working with promoting a healthy and inclusive culture for everyone.
Also there were several people who did not drink alcohol and it appeared to me that there was zero peerpresure with regards to alcohol consumption.
In short, if you’re looking for a HEMA event or indeed just a martial art event that is safe, inclusive and friendly regardless of background, culture, skincolor, gender identity or sexuality, I can wholeheartedly recommend Tremonia Fechtschule. «
» I found the staff to be friendly, polite, and professional. They fostered an atmosphere that was relaxed despite the counter-covid restrictions, but also welcoming and inclusive. […] «
» I really enjoyed my time at the event – […] a wonderful venue, a superb theme and atmosphere, and this naturally seems to attract a lovely group of people. «
» Tremonia Fechtschule is one of those events that embody HEMA for me. Events that are very specialised, such as high level tournament, or weapon specific gatherings, are really cool. On the other hand, events that offer the full range of what the historical martial arts have to offer are absolutely great too. Tremonia is fully that: staying in a castle close to Dortmund, following a variety of workshops and lectures, doing tournaments with both longsword and synthetic weapons (you can do some crazy matchups there) and finally sitting down at the camp fire at night. Something that is important for me personally, is that an event has a good balance between activities. There’s few things more annoying than having a full schedule that allows no time for socialising or sparring, and Tremonia Fechtschule thankfully has a good balance in this regard. […] If you’re looking for an event that puts the enjoyment of HEMA first and if you’re looking to see what the German community has to offer, I would definitely recommend going to Tremonia Fechtschule. «
» Tremonia Fechten is an absolutely delightful event I would highly recommend to anyone and everyone, and I think I already have! «
» This event is just so friendly and chill. The organisers obviously try so hard (and succeed) in booking a varied selection of instructors, not just for their skills, but also for their personalities, ensuring they fit the welcoming, fun and inclusive vibes all the attendees have come to expect. Even if you don’t do any of the eclectic mix of workshops or lectures available, this event is worth attending just for the socialising by the firepit or absorbing the atmosphere of a 13th century keep surrounded by woods while you watch everyone else training or doing archery. And if none of that has convinced you why this is in my top 3 favourite HEMA events, they also have freshly made waffles and their own bouncy castle! «